Brand Farben: Das sind die 5 häufigsten Fehler

5 Fehler bei deinen Markenfarben
Wenn du schonmal versucht hast, eine Farbpalette zu erstellen, weißt du vermutlich, dass das gar nicht so leicht ist. Damit deine Farben für dein Unternehmen wirklich funktionieren, musst du nämlich einiges beachten. In diesem Blogbeitrag habe ich die häufigsten Fehler für dich zusammengefasst und gebe dir Tipps dazu, wie du diese vermeiden kannst. Bereit? Dann auf die Farben, fertig, LOS!

Inhaltsübersicht

1.) Deine Farben haben zu wenig Kontrast

Mangelnder Kontrast ist ein Problem, an dem tatsächlich sehr viele Farbpaletten leiden – dabei ist Kontrast extrem wichtig, damit du deine Farben vielseitig einsetzen kannst. Das zeigt sich vor allem bei der Textgestaltung: Wenn die Schriftfarbe sich nicht gut vom Hintergrund abhebt, wird der Text schwer lesbar – und das führt oft dazu, dass sogar die besten Inhalte untergehen. Oder liest du gerne Texte, bei denen du dich auf jedes Wort einzeln konzentrieren musst, um es zu entziffern?

Neben den Auswirkungen auf die Nutzungserfahrung gibt es noch einen weiteren wichtigen Punkt, den ich unbedingt erwähnen möchte: Schlecht lesbare Texte stellen eine große Hürde für ältere Menschen oder Menschen mit Sehbehinderung dar und schließen diese möglicherweise von deinen Inhalten aus. 

Inklusion ist von zentraler Bedeutung für die Gestaltung von Websites und Printwerbung, und ausreichender Kontrast ist hier einfach ein Muss. Das sieht übrigens auch Google so: Die Suchmaschine bevorzugt inklusiv gestaltete Websites, was sich positiv auf dein Ranking auf Google auswirken kann.

Doch wie viel Kontrast ist eigentlich genug?
Dafür gibt es tatsächlich ganz klare Richtlinien. Wenn du wissen willst, ob die Kontraste deiner Farben den Vorgaben entsprechen, kannst dies ganz einfach mit diesem Kontrast-Checker überprüfen. Gib einfach die HEX-Codes der Farben ein, die du übereinander verwenden möchtest, und prüfe, ob der Kontrast mindestens den Wert 4,5 erreicht. Denn das ist das Minimum für Fließtexte auf einer Website.

Schneller Tipp für mehr Kontrast
Such dir eine Farbe aus deiner aktuellen Farbpalette aus und mach sie dunkler – oder heller, wenn deine Farbpalette eher dunkel ist. Indem du eine bestehende Farbe abdunkelst/aufhellst stellst du sicher, dass sich der neue Farbton gut ins Gesamtkonzept einfügt.

2) Deine Farben sind zu intensiv oder grell

Neben zu wenig Kontrast können auch zu grelle oder schrille Farben einen Text schwer lesbar machen und die Augen schnell anstrengen. Darunter fallen Farbtöne, die eine hohe Sättigung nahe an 100 % haben – durch die Sättigung wirken die Farben sehr intensiv und stechen hervor.

Und das ist vermutlich auch der Grund, warum sie häufig verwendet werden – denn die meisten Unternehmen möchten sich einfach von der Masse abheben.

Was dabei aber oft vergessen wird, ist Folgendes: Auffallen ist nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig auch der richtige Eindruck beim Zielpublikum entsteht. Billigmarken verwenden sehr kräftige Signalfarben gerne, um auf besonders günstige Angebote hinzuweisen. Diese Konnotation kann deshalb dazu führen, dass dein Unternehmen und deine Produkte als weniger hochwertig wahrgenommen werden, wenn du sehr satte Farben in deinem Branding verwendest – und besonders, wenn du gleich mehrere grelle Farben miteinander kombinierrt, entsteht schnell ein marktschreierischer Eindruck.

Schneller Tipp bei zu grellen Farben
Um grelle Farben etwas abzusoften, kannst du die Sättigung ganz einfach etwas runterdrehen. Bei Canva oder ähnlichen Programmen funktioniert das zum Beispiel, indem du den Regler ein wenig weiter in die Mitte ziehst. Schon hast du eine Farbe die nicht nur angenehmer fürs Auge ist, sondern auch individueller und hochwertiger wirkt.

3) Deine Farbpalette ist langweilig

Auch wenn ich persönlich kein Fan von Farbpaletten bin, bei denen alles Ton in Ton ist, möchte ich eins vorweg sagen: Neutrale Farbpaletten haben durchaus ihre Berechtigung! Zum Beispiel, wenn dein Markenauftritt besonders minimalistisch sein soll oder du bunte Produkte verkaufst und in deinen Fotos deshalb viele Farben vorkommen. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, mit einer reduzierten Palette zu arbeiten, damit im Gesamteindruck kein Durcheinander entsteht. 

Doch neben gut durchdachten Brandings, schießen in letzter Zeit greige Farbpaletten wie Pilze aus dem Boden – einerseits, weil das einfach ein Trend ist, aber andererseits bestimmt auch aus einem anderen Grund: Angst.

Unternehmer:innen haben Angst davor, die falschen Farben zu nutzen oder durch zu viel Farbe unprofessionell zu wirken. Doch wenn alles Ton in Ton ist, wo bleibt die Persönlichkeit? Wie hebt sich dein Unternehmen von der Konkurrenz ab? Wie bekommen deine Kund:innen ein Gefühl für dich und deine Werte? 

Bedenke außerdem eins: Dein Brand Design soll so lange für dich arbeiten, wie es zu dir und deinem Unternehmen passt – auf Trends wie greige zu setzen, kann somit schnell nach hinten losgehen. Abgesehen davon, dass die Dinge, die heute modern sind, in 3 Jahren oft schon wieder als altmodisch gelten, geht dein Design auch immer unter, wenn du genau das machst, was auch alle anderen machen.

Viel sinnvoller ist es daher, auf Individualität zu setzen und Farben zu wählen, die zu deiner Zielgruppe passen und die Identität deines Unternehmens nach außen tragen. Und hier sind sorgfältig gewählte Farben Trumpf! 

Schneller Tipp für mehr Persönlichkeit in deiner Farbpalette
Oft braucht es gar nicht viel, um eine sehr gemäßigte Farbpalette aufzufrischen. Starte damit, dir eine Akzentfarbe auszusuchen und diese in deine Palette zu integrieren.

4) Du änderst deine Farben ständig

Hand aufs Herz: Wie oft hast du deine Farbpalette schon geändert, weil du irgendwie doch nicht so recht zufrieden warst?

Vielleicht gab es da auch diesen einen Farbton, den du unbedingt nutzen wolltest, der dir aber nach einer Weile doch nicht mehr so gut gefällt. Vielleicht hast du aber auch einfach gemerkt, dass das von dir gewählte Farbkonzept in der Praxis doch nicht so gut funktioniert, zum Beispiel weil die Farben einfach nicht besonders gut harmonieren und sich beißen.

Wenn du das kennst, geht es dir wie vielen anderen Unternehmer:innen, die immer wieder mit ihren Farben kämpfen. Das Ergebnis sind oft Farbpaletten, die häufig wechseln, in sich nicht stimmig sind, zu viele Farben enthalten oder in der Praxis schwer einsetzbar sind. 

Das ist nicht nur frustrierend, sondern schwächt auch den Wiedererkennungswert deiner Marke: Erst durch stetiges Wiederholen von Farben, Schriften und Designelementen hinterlässt du mit der Zeit einen bleibenden Eindruck in den Köpfen deiner Zielgruppe und wirst unverwechselbar. 

Wenn du mit deinen Farben nicht zufrieden bist, könnte das daran liegen, dass du deine Designsprache einfach noch nicht gefunden hast. Farbpaletten sollten von Anfang an strategisch durchdacht sein und auf dein Unternehmen und dein Angebot zugeschnitten werden. Ist diese Grundarbeit getan, musst du deine Farben nicht mehr nach Lust und Laune zusammenstellen, sondern hast einen klaren Leitfaden dafür, welche Farbkonstellationen für dich und dein Unternehmen passen könnten und welche nicht.

Schneller Tipp für mehr Wiedererkennungswert
Wenn du mit deiner Farbpalette unglücklich bist, geh erstmal einen Schritt zurück: Leg die aktuelle Palette beiseite und fang von vorne an – oder streich einige der aktuell vorkommenden Farben, wenn du mehr als 5 hast. Weniger ist oft mehr, und im Grunde brauchst du für den Anfang nicht mehr als 3 Farben: einen dunklen und einen hellen Ton und eine Akzentfarbe, die zu deinem Angebot passt. Teste die Farben auch unbedingt, bevor du eine endgültige Entscheidung triffst, um sicherzustellen, dass sie vielseitig einsetzbar sind und gut miteinander funktionieren.

5) Deine Farben passen nicht zu deinem Angebot

Ein ganz häufiger Fehler ist, dass Unternehmer:innen einfach ihre Lieblingsfarbe(n) für ihre Farbpalette nehmen. Warum das problematisch ist, kannst du in diesem Artikel nachlesen – hier sei nur gesagt, dass deine Farbpalette nur dann sinnvoll ist, wenn sie auch zu deinem Zielpublikum passt.

Denn wenn die Farbpalette deiner Marke nicht das richtige Gefühl bei deinen Kund:innen auslöst, schätzen sie dich falsch ein und buchen/kaufen nicht bei dir – oder schlimmer noch, sie erwarten eine gewisse Herangehensweise von dir und sind dann vor den Kopf gestoßen, wenn die Realität anders aussieht.

Ein Heilmasseur, zum Beispiel, sollte eher auf ruhige Farben setzen, die Entspannung vermitteln. Ein Pädagoge, der die Kinder im Nachhilfeunterricht durch seine quirlige Art für den Stoff begeistert, ist hingegen mit fröhlichen Farben besser beraten. Bei einer Architektin wiederum ist eine reduzierte Farbpalette die richtige Wahl, wenn bei ihrer Arbeit klare Linien und Minimalismus im Vordergrund stehen.

Du siehst: Farben haben jede Menge Power, das zu kommunizieren, was du deinen Kund:innen vermitteln willst – und für Selbstständige bieten sie die Möglichkeit, zu zeigen, wer sie sind und wie sie arbeiten.

Schneller Tipp für eine auf deine Zielgruppe zugeschnittene Farbpalette
Erwischt! Hier gibt es nicht wirklich einen Quick Fix, da dieses Thema extrem vielseitig und individuell ist. Wenn du dir aber unsicher bist, ob deine Farbpalette das richtige Gefühl vermittelt, zeig sie doch Kolleg:innen, Freund:innen und Bekannten, bei denen du weißt, dass du eine ehrliche Antwort bekommst. Sie können dir sagen, was für eine Stimmung die Farben bei ihnen auslösen und du kannst dir überlegen, ob diese sich mit den Gefühlen deckt, die du in deiner Zielgruppe hervorrufen möchtest.

Welche Werbung löst in dir direkt Entspannung aus?

Fazit

Du hast es vielleicht schon gemerkt: Es ist gar nicht so einfach, eine ansprechende, sinnvolle Farbpalette zu erstellen. Du musst dazu nämlich nicht nur deine Zielgruppe verstehen und wissen, wie genau sich dein Unternehmen positioniert, sondern brauchst auch ein gewisses Verständnis für Farbtheorie und -psychologie. Nur dann kannst du selbstbewusst Farben kombinieren und eine Farbpalette erstellen, die wirklich harmoniert. Es lohnt sich bei diesem Schritt also, dir wirklich Zeit zu nehmen und auch der Vorarbeit deine volle Aufmerksamkeit zu schenken – und ich hoffe, dieser Beitrag hilft dir dabei, ein paar Fehler zu erkennen und vielleicht sogar zu vermeiden.

Wenn du allerdings genug davon hast, selbst herumzuexperimentieren und dir individuelle Unterstützung wünschst, melde dich! In einem kostenlosen Kennenlerngespräch können wir schauen, was für dich in deiner Situation sinnvoll ist und wie ich dir helfen kann. Oft reicht es am Anfang schon, einfach nur professionelle Farben und Schriften zu definieren, um einen einheitlichen Look zu kreieren – und dabei helfe ich dir gerne. 

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Hi, ich bin Kerstin

Meine Leidenschaft ist es, mit Farben, Formen und Schriftarten einzigartige Stimmungen zu erzeugen – und das möchte ich nutzen, um deinem Unternehmen dabei zu helfen, so richtig gut auszusehen.
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Das bin ich:

Grafikdesignerin, Marketingnerd, kreative Allrounderin.

Meine Leidenschaft ist es, mit Farben, Formen und Schriftarten einzigartige Stimmungen zu erzeugen – und damit deinem Unternehmen dabei zu helfen, so richtig gut auszusehen.