Die Entscheidung fürs Rebranding
Liebe Birgit, ich weiß, du hast vor der Entscheidung für ein Rebranding länger mit deinem bestehenden Auftritt gehadert. An welchem Punkt hattest du das Gefühl, das passt einfach nicht mehr?
Das war bei mir tatsächlich kein klar definierter Punkt, sondern mehr ein leise wachsendes Gefühl. Ich habe meine Website direkt zu Beginn meiner Selbstständigkeit selbst gebaut und habe dann im Laufe der Jahre sehr viel gelernt, unter anderem über mich und mein Business, aber auch über Marketing, Branding und Online-Kommunikation.
Als ich mir dann meine Website irgendwann mal wieder angesehen hab, war ich nicht mehr so wirklich überzeugt. Ich habe sie nicht mehr gerne hergezeigt, was zum damaligen Zeitpunkt auch gar nicht so schlimm war, weil ich tatsächlich eher LinkedIn als Marketing-Tool genutzt hab und damit sehr erfolgreich war.
Doch nach und nach wurde mir immer klarer, wie schlecht meine Website eigentlich ist: Ihr fehlte der Fokus, sie wirkte billig und mein mittlerweile gewachsenes Angebot war überhaupt nicht repräsentiert. Außerdem war ich zum Erstellungszeitpunkt noch stark vom Imposter-Syndrom geplagt und wollte besonders „professionell“ auftreten, sodass die Website völlig austauschbar war und nichts über mich als Person vermittelte. Das stand im krassen Gegensatz zu meiner Arbeit und meiner LinkedIn-Präsenz, wo ich mir eine starke Personal Brand aufgebaut hatte.
Welche Zweifel hattest du vor der Entscheidung, und warum hast du dich schlussendlich dafür entschieden?
Meine größte Angst beim Rebranding war, dass ich einen Haufen Geld für etwas ausgebe, das mir am Ende nicht gefällt und mich nicht gut repräsentiert – bisher hatte ich nämlich nur von Web- und Brand-Designer:innen gehört, die einen einzigen Stil haben und diesen auf alle Kund:innen anwenden. Das wollte ich auf keinen Fall und es war mit ein Grund, dass ich mich nie über ein Rebranding getraut habe.
Ich konnte dich und deine Arbeitsweise vor meinem eigenen Rebranding im Zuge von zwei gemeinsamen Projekten aber kennenlernen und habe bald gemerkt, dass du nicht nur ganz individuell auf die Kund:innenwünsche eingehst, sondern auch völlig unterschiedliche Stile umsetzen kannst. Das hat mir schlussendlich das Vertrauen gegeben, dich für mein Rebranding zu engagieren.

Der Rebranding-Prozess
Was war dir im Prozess besonders wichtig und warum?
Als selbstständige Übersetzerin und Copywriterin war mir eines völlig klar: Ich bin eine Personal Brand. Wenn Kund:innen mich mit 10 anderen Übersetzer:innen mit ähnlicher Spezialisierung vergleichen, entscheidet am Ende meistens Sympathie – meine neue Marke musste also unbedingt mich als Person repräsentieren.
Gab es Herausforderungen, die du vorher nicht erwartet hast?
Ich denke die größte Herausforderung war tatsächlich, wie lange der ganze Prozess vom ersten Gespräch bis zur fertigen Website gedauert hat.
Das lag zum einen daran, dass ich mit zwei verschiedenen Zielgruppen arbeite und mein Angebot recht komplex ist – zum Anderen war mir aber auch einfach nicht bewusst, wie viele Überlegungen und Arbeitsschritte in so ein Projekt fließen, damit das am Ende keine 08/15-Website wird.
Zum Glück hast du mich da wirklich super durchgeleitet und konntest die Phasen, in denen bei mir die Luft raus war, gut überbrücken und mich zum Weitermachen motivieren.
Gab es Aha-Momente zwischendurch?
Tatsächlich habe ich im Zuge der Textierung sehr schnell gemerkt, wie schwierig es ist, Texte über mich selbst zu schreiben. Ich habe am eigenen Leib erfahren, dass ich einfach viel zu nah dran an mir und meinem Thema war, was eine klare Kommunikation scheinbar unmöglich machte.
Hier hat mir daher dein objektiver Blick von außen extrem geholfen, den Fokus nicht zu verlieren – und diese Erfahrung hat mich noch einmal darin bestärkt, wie wichtig meine Arbeit als Copywriterin ist, da ich neben Textwissen auch eine neue Perspektive auf das Angebot meiner Kund:innen mitbringe.
Wir hatten ja zwischendurch auch durchaus mal unterschiedliche Meinungen und Ideen – wie war das für dich?
Das war bei mir tatsächlich schwierig, da ich doch ein bisschen ein Sturkopf bin. Ich hatte zum Beispiel Schwierigkeiten damit, mein altes Logo gehen zu lassen und wollte mal prinzipiell immer bei allem mehr Farbe drin haben.
Hier habe ich aber schnell gemerkt, dass ich mir das ganze Rebranding sparen kann, wenn ich mich nicht auf deine Expertise verlasse. Zum Glück hast du mir das aber tatsächlich sehr leicht gemacht: Einerseits war die Kommunikation immer offen und du hast dir alle meine Bedenken in Ruhe angehört, und andererseits konntest du alle deine Entscheidungen sehr gut begründen.
Ich denke, wir mussten beide immer wieder Kompromisse eingehen, haben aber am Ende ein wirklich gutes Branding und einen fantastischen Online-Auftritt geschaffen.
Das Resultat: neuer Name, neues Logo, neue Website
Was hat dich am Ergebnis des Rebrandings am meisten begeistert?
Tatsächlich die megamäßige Resonanz. Wir haben ja monatelang an dem Projekt gearbeitet und da wird man irgendwann betriebsblind – doch nach dem Launch hab ich so viel tolles Feedback bekommen, dass ich Branding und Website plötzlich mit völlig neuen Augen betrachten konnte und mir selbst einfach nur gedacht hab „WOW“!
Auch jetzt, gut 1,5 Jahre später, höre ich regelmäßig, wie toll mein Auftritt nicht ist – die Visitenkarten werden dabei ebenso gelobt wie mein gebrandeter Lebenslauf und die Website.
Wie wurde das neue Branding von deinen Kund:innen und Kolleg:innen aufgenommen?
Extrem gut! Bei meiner Website gab es ja viele Herausforderungen, an denen wir ziemlich lange getüftelt haben – und tatsächlich sind unsere Lösungen den Leuten positiv aufgefallen.
Eins davon war, dass wir für meine Agenturkundschaft eine eigene Seite erstellt haben, damit vielbeschäftigte Projektmanager:innen alle Hard Facts zu mir auf einen Blick sehen können – die brauchen viel weniger Infos als Direktkund:innen, welche oft noch vom Mehrwert meines Angebots überzeugt werden müssen. Diese sehr fokussierte Seite ist auf tolle Resonanz bei ihrer spezifischen Zielgruppe gestoßen.
Das andere Beispiel, das immer wieder lobend hervorgehoben wird, ist die Portfolio-Seite: Beispiele für meine Arbeit so aufzubereiten, dass sie aussagekräftig und visuell ansprechend sind, ohne Kund:innen mit ellenlangen Texten zu erschlagen, war eine besondere Herausforderung. Und die haben wir scheinbar bravourös gemeistert.
Dein Rebranding ist mittlerweile über ein Jahr her: Was hat sich seither getan? Merkst du konkrete Veränderungen?
Da gibt es drei, die mir immer wieder auffallen:
- Erstens zeige ich meine Website wieder wahnsinnig gerne her und tatsächlich wird sie auch wieder viel öfter besucht als meine alte – mein Blog wird gelesen und meine Portfolio-Seite schicke ich bei jeder potenziellen Zusammenarbeit mit.
- Zweitens ist mein Angebot nun sehr viel klarer als vorher. Um mein Angebot gut verkaufen zu können, musste ich mir selbst vorher Klarheit darüber verschaffen. Mit deiner Hilfe ist mir das gelungen und ich weiß jetzt sehr viel besser, wie ich mein Angebot kommunizieren muss und welcher Service für welche Kundschaft am besten geeignet ist.
- Und drittens bekomme ich über mein Kontaktformular vor allem für mein Angebot der Tone-of-Voice-Beratung immer wieder Anfragen – da das ein sehr spezifisches Nischenangebot ist, werde ich hier tatsächlich über Google gefunden.
Schlägt sich das auch finanziell nieder?
Ja, das tut es. Die größte Veränderung sehe ich hier beim Tone-of-Voice-Angebot. Tatsächlich bekomme ich speziell dazu etwa einmal im Monat eine Anfrage – was für eine hochpreisige Nische wie diese extrem gut ist. Im letzten Jahr sind aus drei dieser Anfragen tatsächliche Projekte geworden.
Abgesehen davon, dass diese Zahlen wahnsinnig gut für ein kleines Einzelunternehmen sind, liebe ich diese Projekte ganz besonders: Hier werde ich wirklich als Expertin wahrgenommen. Das bedeutet nicht nur, dass die Zusammenarbeit auf Augenhöhe stattfindet, sondern auch, dass meine Preise anstandslos akzeptiert wurden.
Diese Großprojekte ziehen sich meist über mehrere Wochen und sind dementsprechend auch finanziell super – noch wichtiger ist mir aber tatsächlich, dass die Zusammenarbeit mit diesen Kund:innen extrem angenehm ist. Das sind genau die Menschen, mit denen ich arbeiten möchte und die Projekte machen mir unglaublich viel Spaß.

Was würdest du anderen Unternehmer:innen raten, die ein Rebranding in Erwägung ziehen?
Tut es – vor allem bei Kerstin. 😉
Ich bin wirklich restlos von deinem Angebot überzeugt: Mit deinem Know-how über Design, Marketing und Zielgruppen bietest du ein fantastisches Komplettpaket an, von dem jede:r profitiert. Deine strategische Herangehensweise hilft dabei, den richtigen Fokus zu finden und deine nette Art macht die Zusammenarbeit wirklich angenehm.
Hat der Prozess deine Sicht auf dein Business oder dich selbst verändert? Wenn ja, wie?
Ja, tatsächlich hat er das. Das klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber ich habe im Zuge des Rebrandings an Selbstbewusstsein gewonnen: Weil ich jetzt ganz konkret weiß, welchen Mehrwert mein Angebot Unternehmen bietet, ist es viel einfacher, selbstbewusst darüber zu sprechen und zu verhandeln.
Dazu kommt, dass mir das Bloggen nun viel leichter fällt: Nachdem ich mich so eingehend mit meiner Zielgruppe und meinem Angebot auseinandergesetzt habe, fallen mir jetzt viel öfter Themen ein, zu denen ich einen Artikel schreiben kann – und diese werden tatsächlich auch gelesen.
Vielen Dank, liebe Birgit!
Wenn du jetzt neugierig geworden bist, findest du Birgits neue Website hier: www.wordstovoices.com
Wenn du dir nicht sicher bist, ob ein Rebranding für dich gerade das Richtige ist, hilft dir vielleicht dieser Blogbeitrag bei der Entscheidungsfindung.